Abkürzungen von ETFs verstehen und entschlüsseln – Fortunalista (2024)

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Von MSCI bis UCITS – ETF-Namen bestehen aus vielen Abkürzungen. Hier erfährst du, was die Kürzel bedeuten und wie du auf einen Blick erkennen kannst, um was für einen ETF es sich handelt.

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Bedeutung der Abkürzungen bei ETFs

ETFs sind die ideale Anlageform für alle, die ihr Geld investieren, sich aber nicht jeden Tag mit Aktienkursen beschäftigen wollen. Wie sie funktionieren, ist ganz einfach erklärt und für jeden verständlich, im Artikel Vorteile und Nachteile von ETFs. Kompliziert wird es allerdings, wenn man sich auf die ETF-Suche begibt und vor lauter Hieroglyphen steht. Wer ihre Bedeutung aber versteht, kann auf den ersten Blick erkennen, um was für einen ETF es sich handelt.

Wie setzt sich ein ETF-Name zusammen?

Der Name eines ETF besteht meist aus vier Bausteinen:

  • Name des Emittenten (Wer bietet den ETF an?)
  • Name des Index (Welcher Index wird nachgebildet?)
  • Regulatorische Hinweise (Welche Richtlinien gelten?)
  • Spezifische Merkmale des ETF (Details zur Anteils-Scheinklasse wie Gewinnaufwendung, etc.)

Am Beispiel des Xtrackers MSCI World Index UCITS ETF 1C bedeutet das …

Wofür steht Xtrackers?

Xtrackers ist der Name des Emittenten, also des ETF-Anbieters. Dieser hier gehört zur Deutschen Bank. Weitere bekannte Fondsgesellschaften an der Börse sind zum Beispiel JP Morgan, UBS, Vanguard, Lyxor oder iShare. Bei Letzterem handelt es sich um den größten ETF-Anbieter, der zu der US-amerikanischen Fondsgesellschaft BlackRock gehört.

Was bedeutet MSCI World Index?

Bei einem ETF wird in der Regel ein Aktienindex nachgebildet. Der MSCI World ist als Einsteiger-ETF sehr beliebt, da er über 1.500 Unternehmen aus 23 Industrieländern beinhaltet. Du investierst somit mit nur einer einzigen Investition in die weltweit größten Unternehmen.
Die Abkürzung MSCI steht dabei für World Morgan Stanley Capital International. Das ist der Finanzdienstleister, der den Index erstellt und berechnet. Zusätzlich enthält der ETF-Name den Hinweis auf die Region, die der Index abbildet. So steht World für eine weltweite Ausrichtung. Bei manchen Indexfonds folgen im Namen darauf noch die Informationen über die Branche und die Anzahl der enthaltenen Unternehmen. So bilden der EURO STOXX 50 und der EURO STOXX 600 unterschiedlich viele EU-Unternehmen ab. Daneben gibt es noch ETFs auf den DAX, die die größten Unternehmen Deutschlands zusammenfassen.

Was bedeutet ESG und SRI?

ETFs, die auf nachhaltiges Investment setzen, enthalten oft die Abkürzungen ESG oder SRI. Entschlüsselt bedeuten diese Bezeichnungen Environment Social Governance, bzw. Socially Responsible Investing. Die beiden Varianten unterscheiden sich voneinander, indem sie eine unterschiedliche Abstraktion von Nachhaltigkeit beinhalten. Durch die unterschiedlichen Auswahl- und Filterkriterien enthalten sie auch unterschiedliche Unternehmen.
Bei der ESG-Strategie werden spezielle Branchen sowie die am wenigsten nachhaltigen Unternehmen aus dem ETF ausgeschlossen. Beim SRI müssen die Unternehmen zusätzlich bestimmte nachhaltige Kriterien erfüllen. Somit verfügt ein ESG-ETF grundsätzlich über mehr Unternehmen als ein SRI-ETF vom selben Index, hat aber gleichzeitig einen niedrigeren Nachhaltigkeitswert.

Wofür steht die Abkürzung UCITS?

An dritter Stelle des ETF-Namens befindet sich der Hinweis auf die Regulierung. UCITS bedeutet Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities. Keine Sorge, das musst du dir nicht merken. Wichtig ist aber, dass du weißt, dass dieser ETF den europäischen Richtlinien unterliegt. Diese besagen zum Beispiel, dass der Emittent einfach verständliche Verkaufsprospekte anbieten muss oder maximal nur 20 Prozent des Vermögens in ein einziges Unternehmen investiert sein dürfen. Stichwort: Diversifikation.
Letztendlich kann man UCITS auch als eine Art Qualitäts- und Sicherheitsrichtlinie für den Kunden sehen. Du möchtest ja dein Geld nicht in irgendeinen undurchsichtigen Fonds stecken.
Solltest du anderen Abkürzungen, wie SICAV oder OEIC begegnen, brauchst du dir keine Sorgen machen, wenn ein Indexfond in Deutschland gehandelt werden darf, unterliegt er immer den europäischen Anlagerichtlinien: UCITS.

Bedeutung haben 1C, Acc, Dis und Dist?

Im letzten Teil des ETF-Namens werden spezifische Merkmale benannt, wie Währung oder Ertragsaufwendung. 1C bedeutet, dass es sich um einen thesaurierenden ETF handelt. Das heißt, der Gewinn (z.B. Dividendenzahlungen) wird nicht an die Anteilseignerinnen ausgeschüttet, sondern in den ETF reinvestiert. C und Acc stehen immer für einen thesaurierenden ETF, während bei Dis und Dist die Gewinne ausgeschüttet werden.
Dis und Dist bedeutet, dass die Dividenden ausgeschüttet werden. Diese finden Anlegerinnen dann in ihrem Verrechnungskonto.
Daneben gibt es beim ETF oft noch die Bezeichnung DR. Diese steht für Direct Replication. Alle Aktien im ETF werden gemäß des Index 1:1 gekauft und bilden den Index vollkommen ab. Dies nennt man auch physische Vollreplikation.

Fazit: Abkürzungen von ETFs verstehen

Wie du siehst, ist es also gar nicht so schwer, die kryptischen Bezeichnungen der ETF-Namen zu entschlüsseln. Für genauere Infos und Details über deinen Wunsch-ETF solltest du stets das Factsheet lesen. Dort erfährst du detailliert alles zur Zusammensetzung des ETFs (nach Unternehmen, Branchen, Regionen) zur Ertragsaufwendung, zum Herausgeber des ETF und vieles mehr.

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Abkürzungen von ETFs verstehen und entschlüsseln – Fortunalista (2024)

FAQs

Was bedeuten die Kürzel bei ETF? ›

ETF ist die Abkürzung für „Exchange Traded Fund“ (börsengehandelter Fonds). ETFs sind Investmentfonds, die an der Börse gehandelt werden und in der Regel einen zugrunde liegenden Index abbilden, wie den MSCI World oder den S&P 500.

Was bedeutet 1C bei ETFs? ›

1C bedeutet, dass es sich um einen thesaurierenden ETF handelt. Das heißt, der Gewinn (z.B. Dividendenzahlungen) wird nicht an die Anteilseignerinnen ausgeschüttet, sondern in den ETF reinvestiert. C und Acc stehen immer für einen thesaurierenden ETF, während bei Dis und Dist die Gewinne ausgeschüttet werden.

Wie setzen sich ETF Namen zusammen? ›

Nach dem Namen des ETF-Anbieters folgt der Indexname. Der Indexname setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. Am Anfang steht der Name des Indexanbieters (z.B. MSCI, FTSE, Solactive), gefolgt von einem Hinweis, auf welche Region oder welches Land sich der Index bezieht (z.B. World, Europe).

Was bedeutet bei ETF ACC und DIST? ›

Wie bei aktiv gemanagten Fonds können Erträge in Form von Dividenden oder Zinsen auch bei ETFs entweder einbehalten (thesauriert) oder ausgeschüttet werden: Thesaurierend wird meist abgekürzt mit C ("capitalisation") oder Acc ("accumulating"), ausschüttend mit D, oder Dis, oder Dist ("distributing").

Wie sind ETFs gekennzeichnet? ›

Ausschüttende ETFs werden mit D, Dist oder Dis gekennzeichnet für „distributing“. Die Abkürzung „UCITS“ bedeutet, dass der ETF sich an spezielle europäische Richtlinien halten muss. Diese dienen zum Schutz von Privatanlegern und werden von der nationalen Aufsichtsbehörde kontrolliert.

Was bedeutet MSCI bei ETFs? ›

Die Abkürzung MSCI steht für Morgan Stanley Capital International. Dahinter verbirgt sich ein amerikanischer Finanzdienstleister, der Indizes veröffentlicht. Der ETF MSCI World Index ist ein gebündelter ETF, der die Indizes von 23 Industrieländern abbildet.

Was bedeutet tr bei ETFs? ›

TR im Namen eines ETF bedeutet, dass der zugrunde liegende Index ein Performance-Index (Total-Return-Index) ist. Dieser misst den Wertzuwachs von Kapitalanlagen und bezieht daher Kapitalveränderungen und Dividenden in die Indexberechnung ein.

Welche ETFs zusätzlich zu MSCI World? ›

Der ETF von UBS bietet beispielsweise eine Alternative zu klassischen Indexfonds auf den Weltaktienindex MSCI World. Der iShares-ETF kann eine Lösung sein, wenn du etwas weniger Gewicht auf US-amerikanische Aktien legen möchtest und stattdessen auch in nachhaltige Unternehmen aus Schwellenländern investieren willst.

Was bedeutet FTSE bei ETFs? ›

FTSE ist die Kurzbezeichnung für die Financial Times Stock Exchange (FTSE) 100-Unternehmensliste.

Wie erkenne ich ausschüttende ETFs? ›

Zudem können bei der Wiederanlage der Erträge weitere Gebühren, wie etwa Transaktionskosten, anfallen. Du erkennst einen ausschüttenden ETF meist an der Abkürzung „Dist“ in seinem Namen, was auf Englisch für „Distributing“, also „ausschüttend“, steht.

Welcher MSCI ist der beste? ›

Der beste MSCI World-ETF nach 1-Jahres Fondsrendite per 31.05.24
1SPDR MSCI World UCITS ETF+23,26%
2Xtrackers MSCI World Swap UCITS ETF 1D+23,25%
3Amundi MSCI World III UCITS ETF Dist+23,20%

Was bedeutet das P bei ETF? ›

Bei einigen ETFs zeigt Scalable Capital ein goldenes P an. Diese weist dich darauf hin, dass es sich um einen Prime ETF handelt.

Was ist besser Thesaurierender oder Ausschüttender ETF? ›

Ein thesaurierender Fonds ist also besser, wenn Du langfristig Vermögen aufbauen willst und nicht auf laufende Erträge angewiesen bist. Willst Du lieber regelmäßig Zahlungen aus Deiner Geldanlage auf dem Konto gutgeschrieben haben, solltest Du Dich für einen ausschüttenden ETF entscheiden.

Wie erkenne ich thesaurierende ETFs? ›

Du erkennst die thesaurierende Variante eines ETFs an der Abkürzung C oder ACC für accumulating (dt. ansammeln). Regelmäßig ausgezahlt werden die Dividenden bei sogenannten ausschüttenden ETFs, die mit D, DIS oder DIST für distributing (dt. verteilen) abgekürzt werden.

Was heißt TD bei ETF? ›

Die Kennzahl "Tracking Difference" (TD, auch "Tracking-Differenz") gibt an, wie stark ein ETF auf Jahressicht von seinem Vergleichsindex abgewichen ist: Eine positive Abweichung zeigt, dass seine Wertentwicklung geringer war als der Index.

Was bedeutet MSCI World ucits ETF? ›

Der Deka MSCI World UCITS ETF ist ein UCITS IV konformer Publiku*msfonds, der die Performance des MSCI World Index (Preisindex) nachbildet. Der Index bildet die Wertentwicklung der nach Marktkapitalisierung größten Aktiengesellschaften globaler Industriestaaten ab.

Für was steht ucits bei ETFs? ›

UCITS steht für Undertakings for the Collective Investment in Transferable Securities, zu Deutsch OGAW: Organismus für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren.

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